Frankreich u. Spanien 1     August 2015

Mittwoch, 19.08.2015, Camargue, Nähe St.Marie de la mere am "Flamingosee"

 

Sind jetzt im Süden Frankreichs in der Camargue angekommen und bekommen an unserem Standplatz und dem Weg dorthin alle Klischees erfüllt. Schwarze Stiere, weiße Camarguepferde, Seen mit Flamingos und anderen Wasservögel und einen traumhaften Sonnenuntergang, gefühlt für uns ganz alleine. Danke!

Vom Taunus fuhren wir weiter zur Loreley am Rhein und ließen uns dort vom wilden Rheinverlauf betören. Weiter ging es zur "wilden" Wildenburg (alte keltische Burg) mit Tiergehege im Hunsrück. Sarah fütterte die Rehe mit Löwenzahn. Überhaupt: "Sarah". Welche Entwicklung sie in den letzten 2 Monaten durchmacht ist unbeschreiblich. Sie geht auf Menschen zu, schenkt ihnen durch ihr Lächeln und Winken Freude. Spricht vieles nach und merkt es sich. In Frankreich sagt sie schon nach dem ersten hören "boschuu" zu den Menschen und sie rennt und rennt und läuft und läuft, immer volle Power voraus. Für uns nach wie vor eine große Herausforderung den ganzen Tag über aber sie hat soviel Freude am Entdecken. Bei Waldspaziergängen entdeckt sie als erste die Brombeeren, die Schnecken und was sich sonst alles dort findet. Sie lernt und lernt und dies alles, einfach so, weil es ihr Spaß und Freude bereitet.

 

Nach dem Hunsrück ging es für uns durchs Saarland nach Luetzelbourg, unserem ersten Standplatz in Frankreich am Rhein-Marne- Kanal. Weiter dann durch die Vogesen Ballon de Alsague im Nebel immer Richtung Süden auf kleinen und kleinsten Straßen mit wenig Verkehr und wenn der Nebel weg war, mit wunderschönen Aussichten.

Im Doubstal im Haute Jura machten wir an einer Grottenkirche Brotzeit. Wir waren mit dem Platz nicht so zufrieden, sehr nah an der Straße, und wollten eigentlich nur kurz essen und weiter. Plötzlich entwickelte sich dieser Platz zum Treffpunkt. Janina mit ihrer Hündin Luisa aus Berlin sprach uns an und dann kam noch Mike aus dem Südschwarzwald mit seinem wunderbar selber hergerichteten Truck vorbei. Er war schon auf dem Heimweg, Janina startete gerade ihre Auslandsreise. Nach intensivem Austausch verabschiedeten wir uns von Mike, und Janina schloss sich uns für ein paar Tage an.

Wir übernachteten in der Nähe einer Skisprunganlage in Chaux neuf wo wir bei hochsommerlichen Temperaturen dem Springernachwuchs beim trainieren zuschauen konnten. Weiter ging es in Richtung Grenoble und dort auf den Col da Rousset 1254 m wo wir unsere ersten Geier wieder sahen. In der Nähe von .Die, dass für uns sich völlig überlaufen anfühlte fanden wir an der Drou an einem neu eingerichteten Bouleplatz einen Platz. Abends kam noch ein Mann vorbei und erklärte Janina, dass es okay ist hier zu stehen für die Nacht, dass sie am nächsten Tag um 5 Uhr den Platz zum Boulespiel brauchen würden dies natürlich in französisch. Wir überlegten und entschieden, dass 05 Uhr sicherlich am Nachmittag ist wer spielt schon in aller Früh am Feiertag Maria Himmelfahrt Boule. Antwort die dort ansässigen Franzosen. Ab 05.00 Uhr in dunkler Nacht kam ein Auto nachdem anderen angefahren. Wir wollten dann nicht stören und Parkraum der sehr eng bemessen war den Sportlern wegnehmen, packten im Eiltempo und fanden dann einige km weiter einen Parkplatz für den Rest der Nacht. Im NP Vervors verabschiedeten wir uns von Janina und Luisa , da sie wieder eigene Wege entdecken wollten. Alles Liebe den Beiden. Für uns eine neue  und gute Erfahrung mal im "Konvoi" zu fahren. Weiter ging es auf kleinsten Bergsträßchen zu einem kleinen mittelalterlichen Städtchen Montbrun les bains im Gebiet des Mont Ventoux. Dort blieben wir einen Tag um auszuruhen, Eindrücke zu verarbeiten, Internet etc.

Obwohl wir in Frankreich ohne Reiseführer unterwegs sind (oder gerade deshalb?) finden wir immer wieder tolle Plätze und Gegenden wo auch jetzt zur Haupturlaubszeit nicht so viel los ist. Das ist gut für uns.

Unser letzter Bergstandplatz war in dem Parc Regional du Luberon neben dem Feuerwachturm St.Anne auf 453 m mit Blick auf die Lichtersilhouette von Marseille. Die Straße dorthin einspurig mit teilweise 21% Steigung. Zum Glück mit wenig Gegenverkehr. Morgens entdeckten wir dann noch die Mittelalterliche Kirche St. Anne und ein Denkmal für 62 von den Deutschen getöteten Widerstandskämpfern die in diesen so still und ruhig wirkenden Bergen und Wäldern für ihre Freiheit gekämpft hatten. Immer wieder berührend solche Orte.

Ja und gestern nun über Salon de Provence, Überquerung der Rhone in Arles auf Gravelroad hierher zu diesem schönen Standplatz. Ab und an kommen Safarijeeps oder private Autos vorbei und Reiter. Für uns immer wieder ein Geschenk solch tolle Plätze finden zu dürfen. Danke!

 

 

Mittwoch, 26.08.15, Vilamacolum bei Figueras/Spanien

 

Spanien hat uns wieder und es hat uns auf verschiedene Arten begrüßt.

Zuerst mit Wolken und Regen, mit einer schönen Berg-Küstenstrasse und dem malerischen Ort Cadaques mit Porto Lligat wo Salvadore Dali einen wunderschön gelegenen Wohnsitz hatte (jetzt Museum).

Vorher aber, wie auch in Cadaques selber war die Hauptsaison deutlich zu spüren. 8 km von unserem Traumplatz in der Camargue entfernt in St. Marie de la mere, Ölsardinenfeeling. So war es auch im weiteren Verlauf, ans Meer zu kommen mit Womo schwierig oder halt mit vollem Camping-oder Stellplatz, was wir nicht wollten. Fanden dann immer doch noch unsere lauschigen Plätzchen wie z.Bsp. an einem Fluss bei Ville neuve oder in der Nähe von Bages an einem See/Meeresbucht oder jetzt auch hier in Vilamacolum neben einer Kirche aus dem 11.Jahrhundert und einer kleinen Bar mit integriertem "Supermarkt", freundlichen Menschen und Ruhe.10 km entfernt am Meer wieder das bekannte "Ölsardinenfeeling". Wir sind so dankbar, dass wir es anders machen dürfen.

Spanien bzw. das Leben hatte noch eine weitere Begrüßungsart für uns vorgesehen . In Cadaques fanden wir auf einem alten Sportplatz einen Platz zum Stehen wo die Polizei zwar vorbei kam, uns und ein paar andere aber duldete. Letzten Sonntag gingen wir dann runter ins Dorf hatten Computer dabei um Homepagebilder hochzuladen, lagen in einer schönen Bucht ein wenig am Strand und genossen unseren "Ruhe"tag. Wollten dann am Nachmittag Homepagebericht schreiben und den Tag ausklingen lassen. Als wir zurück zum Unimog kamen stand der Unimog alleine da, Martin sah neben dem Auto was metallisches Liegen, dass ihm morgens noch nicht aufgefallen war. An der Wohnkoffertüre angekommen war klar was es war, dass Zylinderschloss, es gähnte ein Loch wo es vorher war.

Einbrecher hatten uns besucht. Schnell überlegt was war im Wohnkoffer GPS, das haben wir normalerweise immer mitgenommen, Foto. Papiere, Geld, zum Glück auch PC hatten wir ja dabei. Die Einbrecher waren wohl nicht lange im Wohnkoffer, haben einiges oberflächlich durchsucht, sahen zwar Funkgeräte, Zweit-Foto, öffneten unseren PC-Koffer nahmen aber außer GPS und eine Tasche wo wir unseren Kalender und Sarahs Impfausweis drin hatten nichts mit. GPS sehr ärgerlich. Sonst hatten wir wohl nochmals Glück es war auch nichts zerstört worden.

Martin suchte die ganze Umgebung und Mülltonnen ab ob nicht die Tasche mit dem Kalender nicht gleich wieder weggeworfen worden ist. Kein Erfolg. Dafür Stephanie, ein paar Meter weg vom Unimog: sie wollte gerade Zwiebelschalen wegbringen, lag im hohen Gras die Hülle für unser GPS-Gerät und das Gerät noch darin. Große Freude! Danke so hatten wir doch nochmal richtig Glück.

Einmal kam eine Polizeistreifen vorbei. Martin wollte den Vorfall melden. Sie waren nicht zuständig wir sollten in den nächsten Ort Roses, 20 km weiter fahren dort sei Polizei, die einen Einbruch aufnehmen würde. Die örtliche Polizei in Cadaques würde dies nicht tun. Na ja.

Wir verbrachten noch eine Nacht in Porto Lligat auf dem dortigen Parkplatz und versuchten jetzt die letzten beiden Tage ein Schloss zum Austauschen zu finden. Die "Schnitzeljagd" führte uns von einer Garage zur nächsten dann weiter zu verschiedenen Ferreterien (Eisenwarenläden) bis zu einem Spezialisten für Edelstahlarbeiten-und Schlössern. Dieser erklärte wie alle eigentlich davor auch, dass es diese Größe die wir eingebaut haben in Spanien so nicht gäbe.

Also geht unsere Suche weiter übers Internet, unseren Wohnkofferhersteller und mal schauen was uns sonst noch einfällt. Die einstweilige "Lösung" ist ein Kabelschloss.

So ist unser Reisealltag nach wie vor nicht langweilig.

Weiter geht es dann in den nächsten Tagen in die Pyrenäen und von dort werden wir uns wieder melden.

 

Alles Liebe

 

Martin, Stephanie und Sarah

 

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