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Juni bis Oktober

 

Reisen durchs Baltikum, Naturpark Solling (hier im Norden)

 

und Bayrischer Wald im Herbst

 

 

 

 

 

Reisesaison mehr oder weniger für dieses Jahr beendet, der November graut und ab späten Nachmittag kann man nur noch mit Stirnlampe raus. Also an Computer setzen die vielen, vielen Fotos anschauen, in Erinnerungen schwelgen, auswählen, sich entscheiden, welche Fotos werden gezeigt um ein wenig einen Eindruck, der wieder eindrücklichen Reisen, zu vermitteln.

 

Wir waren zu dritt im Baltikum, alleine hier im NP Solling, und zu zweit/dritt im bayrischen Wald unterwegs und so hat jede Reise ihre eigene Energie, ihre eigenen Qualitäten und Möglichkeiten das Leben/Sein wahrzunehmen.

 

 

Wir sind wie immer sehr dankbar, dass Black Bird uns auf den ganzen Reisen wunderbar und zuverlässig begleitete.

Was kaputt ging war gut handelbar.

Der Solarregler wollte nach 2 Drittel der Baltikumreise nicht mehr regeln, sodass kein Sonnenstrom mehr zur Verfügung stand was kein Problem war da wir ja immer wieder gefahren sind. Als wir auf den letzten Nachtplatz in Havelberg einfuhren und den obligatorische Kaffee tranken stellten wir fest wie Luft aus dem hinteren Reifen entschwand. Irgendein spitzer Metallgegenstand hat sich reingebohrt. Am nächsten Tag kam der örtliche Reifendienst nahm das Rad mit reparierte den Reifen und wir konnten gut nach Hause fahren.

 

 

Inzwischen hat Black Bird nach „flicken“ dreier Löcher auch wieder TÜV für die nächsten 2 Jahre und wir freuen uns auf viel gemeinsame Zeit.

 

 

 

Wir hatten die ganzen 6 Wochen Sommerferien und genossen das Unterwegssein. Zunächst östliche Fahrtrichtung über Magdeburg, sehenswertes Wissenschaftsmuseum, Polen, wunderbare Kajakfahrt auf der Kratyn mit Eisvogelsichtungen. Dann nördlich nach Litauen, Lettland, Estland.

 

Im Museumsdorf Rumsiskes hatten wir das Glück, dass eine Jubiläumsveranstaltung war und das Dorf in alter Tradition „belebt“ war und dazu noch kostenlos. Eindrücklich wie die Litauer in früherer Zeit gelebt hatten. Es war deutsches Kulturgut wahrzunehmen. Wie im gesamten Baltikum, zurückgehend von den Kreuzritterzeiten bis zu den Nationalsozialisten. Überhaupt war das Baltikum immer wieder besetzt entweder von Russland oder Deutschland. So richtig frei und eigenständig entscheiden konnten sie nicht so oft. Jetzt wieder seit den 90er Jahren.

 

In Bitenai sahen wir eine Buchdruckmaschine mit der heimlich Bücher in der litauischen Sprache gedruckt wurden welche die Sowjetbesatzer ausrotten wollten. Wir waren im mystischen Garten des Steinmetzes Vilius Orvidas, der Grabsteine aus der Gegend bekam, die die Sowjetmacht zerstören wollten, der daraus Kunstwerke machte, die zerstört wurden und wieder aufgebaut wurden. Widerstandsorte.

 

Wir waren in Lettland in der Gedenkstätte „Das Grauen von Salaspils“ die von der Sowjetunion gebaut wurde und an die Gräueltaten der Nazidiktatur erinnert. Riesige Betonskulpturen und durch ein riesiges Metronom hört man auf dem ganzen Gelände einen „Herzschlagton“.

Dies besichtigte ich, Martin, nachdem wir einen wunderbar leichten Tag in Riga hatten. Eine wunderschöne Stadt die trotz allem Tourismus und dem vergangenen Elend, eine Leichtigkeit ausstrahlte. Gleichzeitigkeit.

 

 

Wir besuchten mystische Orten wie den Zauberwald bei Dobelen, Hl. Plätze beim Fluss Ahja, dem Mutter Erde (Lada) gewidmeten Hügel Ladakalnis.

Wir fuhren durch einsame Wälder, bestiegen Aussichtstürme, wanderten durch Moore, lagerten an Seen, wanderten an Sandstränden, fanden immer unkompliziert Plätze wo wir und auch Einheimische oft mit Zelt einfach stehen konnten. Überall gab es eine Trockentoilette, sprich Plumpsklo, in allen möglichen Variationen.

Wir fanden Quellen um feines Wasser zu tanken.

Schön wars.

 

 

Auf der Reise im Baltikum fühlte es sich wenig spektakulär an, keine Schluchten, Berge, fast nur gerade Straßen, irgendwie waren wir das nicht gewöhnt.

 

Erst zurück in Deutschland, als wir in der Gegend der Mecklenburger Seenplatte für die Suche nach einem Platz für einen kurzen Mittags-Stopp über 30 Minuten brauchten, merkten wir richtig wie besonders es im Baltikum für uns war. Alles geht ruhiger zu, in den Städten, auf den kostenlosen Campingplätzen, beim Unterwegs sein. In vielen Naturparks darf man frei stehen auf bestimmten Plätzen. Man fühlt sich eingeladen an schönen Plätzen in der Natur zu verweilen. Viele Picknick-Bänke.

 

Die Menschen lassen einander Sein. Eine ruhige schöne Reise mit durchwachsenem Wetter und schönen Plätzen. Uns schenkte das Baltikum die Gelegenheit die Ruhe, die Schönheit und das Besondere im nicht Spektakulären zu entdecken.

 

Immer wieder sahen wir Richtung Russland, alles sieht friedlich aus, irgendwie komisch wenn man weiß wie nah der Krieg ist.

 

Warum, wozu, sind die Fragen die unbeantwortet bleiben.

 

 

Zurück über Polen, Wolfsschanze anschauen, ein Wolf würde sich nicht in Betonbunker verstecken, wo eines der Hitlerattentate stattfand. Bei Piaski am Frischen Haff nochmals Ostsee genießen, letzter Blick nach Kaliningrad und dann weiter Richtung Westen wo wir bei Widuchova die Oder überquerten um nach Hause zu fahren.

 

 

 

Zu Hause erwartete uns einiges was sehr anstrengend war.

 

Es konnte gelöst werden und ich Martin war froh bald nochmals für ein paar Tage wegfahren zu können in den NP Solling hier in der Nähe. Ich bestieg einen Aussichtsturm, wanderte durch ein Moor und Wälder, hatte ruhige Plätze, hatte durchwachsenes Wetter, sah altes Handwerk alles gar nicht soviel anders wie im Baltikum. Die Tage taten mir gut.

 

 

 

In den Herbstferien brachen wir nochmals Richtung bayrischen Wald auf wo Sarah einige Tage Urlaub von den Eltern machte.

 

Wir nutzten dies für schöne Wanderungen, bei durchwachsenem Wetter, auf den Dreisessel, Lusen und Rachel jetzt mal wieder bergig und kurvig. Wir danken Black Bird für die Zuverlässigkeit und dass die Heizung wunderbar funktionierte.

 

 

 

So beenden wir dankbar diese „Reisesaison“ mit Italien-Griechenlandreise von Martin, Baltikum von uns drei, und die beiden „kleinen“ Reisen in Deutschland. Doch wieder ganz schön rumgekommen, viele schöne Momente erlebt, trotz dem Wissen über das Gruselige was in der Welt geschieht.

 

 

 

Mögen wir verstehen, dass wir nicht gegen die Natur sondern nur mit der Natur leben können, von der wir nur ein klitzekleiner Teil sind, der viel bewirkt.

 

In diesem Sinne, in Dankbarkeit, wünschen wir Euch ein lichtes Weihnachtsfest und ruhige Wintertage. Erwarten wir das Licht damit die Tage wieder länger werden.

 

 

 

Alles Liebe und viel Freude beim Bilder gucken

 

 

 

Martin, Stephanie und Sarah

 

 

 

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