Olching, 09.02.2017
Kaum hat das Neue Jahr so richtig begonnen hat Martin seine Phase der Nichtangestellten Bezahlarbeit beendet, die jetzt fast 4 Jahre dauerte. Martin ist jetzt wieder in Lohn und Brot und fährt in Teilzeit einen 12 t Lkw von einer Klinik zur anderen damit die Menschen dort auch was feines zu essen bekommen. So kommt es wieder zu einer Annäherung an das Gesundheitssystem, auf einer anderen Ebene, unten im Keller in den Kühlräumen. Nicht in Weiß sondern als Arbeiter.
Eine Neue und spannende Erfahrung für Martin die auch dazu beiträgt, dass mal wieder Geld, dieser Ausdruck einer Illusion der scheinbar die ganze Menschheit in Atem und Bewegung hält, auf unserem Konto "gutgeschrieben" wird.
Das Neue Jahr haben wir in winterlicher Kälte im Unimog begonnen und das Alte mit einem kleinen Feuer verabschiedet.
Wir hatten unseren 2. selber organisierten Vortrag in Landsberg am Lech mit ein wenig mehr Unterstützung der Presse. Es kamen Freunde und wir lernten neue Freunde kennen es war ein sehr berührender Abend im Austausch mit Gleichgesinnten. Es kamen so viele, dass wir unsere erste "schwarze Null" schrieben, zumindest für diesen Vortrag. Ganz herzlichen Dank an alle Besucher. Wunderbar. (an dieser Stelle auch Danke für die Gästebucheinträge, von einem haben wir keine e-mail Adresse mit gesandt bekommen um uns persönlich zu bedanken)
Der nächste Vortrag wird am 29. März in Gräfelfing stattfinden und dann geht es wohl erst im Herbst wieder weiter mit Vorträgen. Wir haben einige Anfragen laufen und werden sehen was sich ergibt. Für Januar 2o18 haben wir eine Räumlichkeit in Starnberg angemietet. Früher war kein Termin frei. Da müssen wir ganz schön weit in die Zukunft denken und wenn wir hin spüren wie verrückt sich ein Teil der Menschenwelt gerade verhält ist diese Zukunft eher wohl durch Getrenntsein und nicht Gemeinsamkeit geprägt, obwohl ja jede Familie, Sippe weiß dass Probleme nur gemeinsam zu lösen sind. Weltprobleme, die wir definitiv haben, sind auch nur gemeinsam zu lösen wenn dies nicht erkannt wird haben wir wohl bald unlösbare Probleme. Spannend, spannend.
Onkel Florian hat Sarah zu Weihnachten einen Sporttag in der Turnhalle geschenkt. Alle Geräte und der Platz ganz für sie alleine, das hat ihr riesigen Spaß gemacht und ohne sich auf andere Kinder zu konzentrieren, wie im Eltern-Kind-Turnen, hat sie 3 persönliche, körperliche Bewegungsgrenzen erweitert, spannend zu beobachten was passiert wenn Raum und Zeit da ist.
Mit den Geschenken an Weihnachten haben wir gelernt wie schnell ein Kind, in diesem Fall Sarah, von zu vielen Geschenken überfordert ist. Wie schnell, mit nur einem Mal(!) eine Erwartungshaltung auf mehr und mehr gelernt wird, die dann oft, obwohl selbst verursacht und auch vorgelebt, nur ein paar Jahre später als maßlos kritisiert wird. So ist es, in unserer maßlosen Konsumwelt. Spätestens ab dem dritten Geschenk nimmt sie nicht mehr war was sie da auspackt und kann sich nicht mehr so darüber freuen wie beim Ersten.
So haben wir an ihrem 3. Geburtstag, den sie Ende des Monats zum ersten Mal bewusst erlebte, dies strukturiert, sodass die Uromas, die diesmal beim Schenken dran waren auch das Glitzern in den Augen der Urenkelin, sehen durften. Weniger ist mehr für alle Beteiligten.
Auch wir leben gerade recht bescheiden und können beim fotografieren keine großen Geier oder phantastische Landschaften ablichten aber die heimische Vogelwelt mit dem entsprechenden Licht ist doch immer wieder ein Foto wert und soo schön anzusehen.
Genauso war es wert und berührend das Theaterstück Fadenspiel anzuschauen. Wir erfuhren aus der Zeitung, dass eine Schülerin des Viscardi Gymnasium Fürstenfeldbruck einen Traum hatte und diesen Traum teilt sie in einem selber geschriebenen Theaterstück mit anderen. Da es soo wichtig ist seine Träume zu leben und auszudrücken wollten wir daran teilhaben an diesem Traum. Einige Schülerinnen und Schüler führten das Theaterstück "Fadenspiele" sehr professionell, absolut lebendig und mit viel Herz auf. Im Theater ging es zum einem darum, in wie weit bestimmen wir unseren Lebensweg selbst. Wie viel ist vorbestimmt, sich erfüllendes Schicksal, und zum anderen sind Menschen bereit ihr individuelles, das eigentliche Selbst, dass sich unbequeme Fragen stellt zu töten, für ein "einfaches", angepasstes Leben in dem man einfach dazugehören kann und von allen anderen verstanden wird.
Diese beiden Themen zusammenzubringen birgt vielleicht einen Schlüssel für unsere Zukunft: Sich selbst sein, in sich selbst hinein wachsen und das Leben vielleicht nicht be-stimmen aber ihm zu-stimmen können.
Danke für das berührende und authentische Stück.
http://www.viscardi-ffb.de/index.php/aktuelles/neuigkeiten/234-auf-der-suche-nach-sich-selbst
So wünschen wir Euch weiterhin schönes Licht, schöne Begegnungen und träumt und lebt eure Träume
Ganz liebe Grüße
Martin, Stephanie und Sarah
Olching, 14.04.2017, Karfreitag
In der christlichen Mythologie stirbt heute ein Mensch bzw. wird getötet um als noch freieres Wesen wieder aufzuerstehen. Den letzten Bericht schlossen wir mit der Erkenntnis, dass wir lernen dürfen dem Leben zu-stimmen und es nicht selber zu be-stimmen. Vielleicht nützen wir die Energie von diesem Wochenende um zu lernen, dass wir doch nicht so viel Einwirkungsmöglichkeiten bzw. Bestimmungsmöglichkeiten auf das Leben haben.
Obwohl es Frühjahr ist und das Leben da draußen Vollgas gibt scheint es bei uns nicht so richtig vorwärts zu gehen. Martin hat ja eine Arbeit als Fahrer angenommen 120 Stunden im Monat stehen im Vertrag zum Stundenlohn von 13€. Trotz mehrfachem darauf Hinweisen was im Vertrag steht und dass Martin für 120 Stunden eingeteilt werden möchte fand dies auf Grund von Missverständnissen nicht wirklich statt und Martin bekam jetzt im 2.Monat die nicht geleisteten Stunden vom ersten Monat abgezogen. Dies scheint nur bei Martins Vertrag so zu sein was sich jetzt nach 10 Wochen immer wieder Nachfragens herausstellte. Im Nachhinein zeigt sich für Martin, dass auch mit viel gutem Willen etwas be-stimmen zu wollen, funktioniert im Moment nicht. Das Gleiche wenn wir immer wieder an die Presse schreiben um darum zu bitten, dass sie die Vortragstermine veröffentlichen. Maximal 1 Zeitung von mehreren angeschrieben macht dies. Auch hier können wir nur zu-stimmen. Wir haben auch noch einige Veranstalter angeschrieben zwecks Veranstaltung eines Vortrages keine Rückmeldung. Bis auf eine! Am 10.Mai werden wir im Filmhaus Huber in Türkheim bei Bad Wörrishofen unseren vorläufig letzten Vortrag, in Kinoatmosphäre mit Super 4 k Projektor, halten. Da freuen wir uns darauf. Der letzte Vortrag in Gräfelfing mit 38 sehr interessierten und teilweise berührten Menschen war ein Highlight für uns in dieser Zeit wo es nicht richtig fließt. Die Idee einen Platz zum Wohnen im Freien zu finden konnten wir bislang auch nicht verwirklichen obwohl wir uns auch hierum kümmerten. Das Leben scheint im Moment etwas anderes mit uns vor zu haben. Wir bleiben gespannt und in Erwartung der Auferstehung in Freiheit.
2 Monate sind seit dem letzten Bericht vergangen und wir waren wie immer gut beschäftigt.
Die Steffi von www.keine-eile.de hat uns angefragt wegen einem Interview über unser Reisegefährt Unimog. Dieses ist jetzt dort nachzulesen. Wir haben Plätze für evtl. wohnen angeschaut, Plakate geklebt und aufgehängt, Vortrag gehalten, Martin hat seine Essenswägen herum gekarrt, Stephanie hat ihre Kinder betreut und (marokkanische) Kringel gebacken, Sarah besuchte Bücherei, Musikveranstaltungen, fotografierte ihr erstes Stillleben, und und ....
Letzte Woche hat sich ein Vogelpaar am Unimog so heimisch gefühlt dass es ein Nest baute und Eier legte. Dieses mussten wir leider entfernen, da wir wegfahren wollten. So musste auch dieses Vogelpaar lernen, dass sie nicht be-stimmen können sonder nur zu-stimmen. Dies betrifft wohl alle Lebewesen. Sarah wollte unbedingt in einen Zoo was wir vorgestern dann auch verwirklichten. Diese normalerweise freie Lebewesen können auch nur zu-stimmen oder eingehen, nicht so viele Möglichkeiten. Ein letzter Satz zu diesem österlichen Lebensthema: Nelson Mandela hat in seiner 34 jährigen Haft es geschafft nicht zu zerbrechen sondern gerade dort seine innere Freiheit zu finden und zu leben.
Auf das jeder seine innere Freiheit erfahren darf.
Viel Freude und genießt das Frühjahr.
Buona pasqua
Alles Liebe
Martin Stephanie und Sarah
Freitag, 19. Mai 2017
Nach Ostern dem Neubeginn, dem Start ins Frühjahr machte Stephanie im Schneetreiben zunächst das Hinterteil des Unimogs sicher gegen illegalen Wohnungsbau, da sich immer weitere Vögel entschlossen hier ihr neues Heim zu gründen. Da wir ja immer mal wieder wegfuhren wollten wir somit weiteren Zwangsumzügen vorbeugen. Soweit unsere Idee. Nach einem schönen Pferdenachmittag, wo Martin seine alten "Reiterfahrungen" hervorkramte und Sarah und Stephanie neue sammeln konnten (herzlichen Dank an die Tante von Stephanie) und vielen Essenswagen schieben, dass mit den 120 Stunden klappt jetzt, bereiteten wir uns auf unseren vorerst letzten Mongoleivortrag vor. Wir mussten nochmals einen anderen PC organisieren der für den Vortrag im Kino geeignet war. Wir lernen dabei immer mehr über die Pc`s. Der eine ist schnell hat guten Ton aber kein Full HD. Der andere hat Full HD aber die Lautstärke reicht nicht, der Dritte ist langsam hat aber Full HD und genügend Lautstärke uns so weiter, alles recht komplex.
Einige Tage vor unserem Vortrag, wohin wir auch mit dem Unimog fahren wollten, bekamen wir ein Mail von einem aufmerksamen Menschen der uns mitteilte, dass wir am Unimog wieder Untermieter hätten. Herzlichen Dank dafür Nils.
Als wir nachschauten suchten wir und suchten wir... fanden aber zunächst nichts. Als wir uns aufs beobachten aus der Ferne besannen sahen wir, dass in unser Abluftrohr vom Kühlschrank wo eine Lamelle abgebrochen war ein Vogel hineinkroch. Unvorstellbar für uns, dass da ein Vogel reinpasst. Wir schauten dann genauer nach, ja es war ein Blaumeisennest, die Mutter saß auf den Eiern bzw. Jungvögeln. Zwei Tage später wollten wir losfahren. Was tun. Wir öffneten das Lamellengitter in der Hoffnung, dass sie die "gute Stube" freiwillig verlassen wenn sie jetzt entdeckt sind. Ein naives Denken. Also die Entscheidung Zwangsumzug in ein Vogelhäuschen beziehungsweise Futterhäuschen (eine geeignete Nisthilfe mit Einflugloch in Meisengröße war grad nicht zur Hand). Was besseres fiel uns nicht ein. Wenn wir wegfahren mit Nest ist das der sichere Tod, soo gibt es noch eine Möglichkeit. Stephanie hat mit viel Gefühl und extra langen Grilllöffeln das Nest unbeschadet umgezogen. Jetzt müssten die Futterbringer noch merken oder lernen wo das neue Nest ist. Meter für Meter immer wieder im Dauerrregen wartend und beobachtend bis die Futterbringer den neuen Standort gefunden haben installierten wir das Häuschen in einem Baum.
Wir glauben diese Geschichte hatte kein wirkliches Happy End. Als wir am nächsten Tag den Unimog holten war das Nest leer. Diese Blaumeisen bauen natürlich nicht ohne Grund ihre Nester mit so engen Eingängen. Wohl darum, dass sich kein hungriger andere Vogel dem Nachwuchs nähern kann. In diesem Fall ging alles wohl den üblichen Weg in der Natur einer dient dem anderen (als Nahrung).
Uns kommt gerade der Gedanke, dass sich diese Vögel vielleicht "gedacht" haben, dass dies der sicherste und beste Ort ist um ihre Nachkommen zu bekommen und sich sicher waren, dass sie das Richtige tun. So wie wir uns ja auch oft sicher sind das Richtige zu tun. Da wir wohl alle das große Ganze aber nicht überblicken ist es wichtig uns, für das Richtige, den Fluss des Großen und Ganzen zu öffnen, unser "Richtiges" immer wieder in Frage zu stellen und uns demütig dem größeren Wandel hinzugeben.
Wir fuhren dann zum Vortrag und freuten uns in dieser speziellen Kino-Atmosphäre, auch mit der super guten Technik, unsere Reiseerfahrungen teilen zu dürfen. Das mit der Technik zog sich dann doch hin und wir konnten leider erst um 20.10 Uhr starten obwohl wir 18.45 Uhr damit begannen alles einzurichten. Herzlichen Dank nochmals an Kai den Filmvorführer der sich genauso ein nasses T-shirt erarbeitete wie wir.
Wir hatten wieder ein interessiertes Publikum und mit 46 Zuschauern die 3-fache Besucherzahl wie eine 200 Millionen Dollar Premiere die zur gleichen Zeit lief. Hat doch was, finden wir. Es war für uns wie auch für die Gäste wieder ein gelungener Abend und wir sagen Danke dafür. Wie dies mit den Vorträgen weitergeht werden wir sehen.
Noch ein großes Thema beschäftigt einen Großteil unsere Kleinfamilie, der Ackerbau, das Gärtnern. Stephanie und Sarah haben sich ein Stück Acker gepachtet, einen Sonnenacker, und entdecken sich und das Land und das Wachsen. Es ist wirklich zauberhaft das Wunder des Wachsens mitzuerleben. Wie bei der Schwangerschaft auch: Zuerst, aus diesem winzigen Körnchen soll wirklich was wachsen?! Und dann, die ersten Blätter sprießen zu sehen! Und dann, die Frucht zu bewundern und ihren Geschmack zu genießen. Doch so weit sind wir, zumindest auf dem Acker, noch nicht.
Wir wünschen allen, dass ihr wie viele junge Vögel flügge werdet und neugierig das Leben auf euch zukommen lasst.
Einen guten Übergang vom Frühjahr in den Frühsommer.
Alles Liebe
Martin, Stephanie und Sarah
Sonntag, 30. Juli 2017, Ammersee
Mal wieder ein bisschen draußen, mal wieder am wunderschönen Ammersee, an diesem wunderbaren Platz wo es so viel zu schauen gibt. Angeschwemmtes Treibholz, Segler und Kanuten, Alpen im Hintergrund, spektakulärer Abendhimmel, Menschen am Lagerfeuer, Sarah beim Baden und entdecken, Wildgänse rufen und dass alles quasi fast vor der Haustüre. Danke dafür.
Die meisten gehen oder sind schon in der Sommerpause wir möchten vor dieser, wieder mit Euch teilen, ein Stück unseres Lebensweges.
Martin hat nicht mehr so viel Zeit für Kreatives. Der Alltag sprich Bezahlarbeit und immer mal wieder Unimogs Alterserscheinungen (Rost) in Grenzen zu halten, sowie ab und an einen Ausflug wie diesen, mit Familie, füllt die vorhandene Zeit aus. Die immer wieder anstrengende körperliche Arbeit geht auf Sehnen und Gelenke, auch wenn es den Arbeitskollegen ähnlich ergeht macht es dies nicht leichter.
Zeit für Veränderung. Wir sind auf der Suche. Wir haben uns einen Campingplatz in Niederbayern angesehen wo man auch wohnen kann sowie einen Gemeinschaft im Thüringischen Wald. Beim ersten Platz stellten wir fest, dass die Energie eines Campingplatzes, die Enge, die Vorgärtchen nicht so unserem Lebensstil entspricht. Bei der Gemeinschaft war es anders. Mit den Menschen konnten wir uns austauschen und uns auch vorstellen uns näher kennen zu lernen. Der Platz, ein Besonderer, hat uns nicht mitgeteilt, dass er unser Platz ist für die nächste Zeit. Somit ist die Zeit für örtliche Veränderung wohl noch nicht da. Wir sind weiterhin offen und freuen uns Ende August beim Zugvogeltreffen Bekannte und auch uns Unbekannte Reisende zu treffen. Danach ein bisschen den Osten Deutschlands entdecken um dann das Freilernerfestival im Nordosten Deutschlands aufsuchen um auch dort mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen und wer weiß was sich dort ergibt...
Stephanie und Sarah ernähren unsere Kleinfamilie mit Biozucchini und Radieschen und Biozucchini und Kräuter und Biozucchini und Salat und bald auch Kürbis, Kartoffeln, Mais und Tomaten und Biozu........ Spass!!!!Der Acker gedeiht und wir sind in der Ernte und Verzehrphase. Stephanie hat neben der Kinderbetreuung noch ein Putzstelle angenommen und ist so auch gut beschäftigt. Daneben aber hat sie noch etwas besonderes begonnen. Bei einem Konzert der örtlichen Musikschule durften Musikinstrumente ausprobiert werden und der Klang der Geige hat sie tief berührt, sodass sie jetzt dabei ist eine nähere Beziehung zu diesem Klang, zu diesem Instrument aufzunehmen. Also geschieht doch Veränderung wir alle entwickeln uns weiter, entdecken uns und die Welt immer mehr. Sarah hat ihre erste Bergseilbahnerfahrung gemacht bei einem 3 Generationenausflug mit Oma und Opa, hat ihre erste free solo Radfahrt hinter sich und zum ersten Mal alleine und einhändig mit der Schere geschnitten. Jetzt kommt sie gerade singend vom Steg. So darf es sein.
Wir wünschen Euch eine gute Sommerzeit auch wenn wir die ersten Grüße des Herbstes schon ganz langsam wahrnehmen.
Wir melden uns nach unserer Reise in Deutschland wieder.
Alles Liebe
Martin, Stephanie und Sarah
Dienstag, 26.09.2017, Olching
Wieder zurück, wieder "dahoam" ? nach einer kleinen aber für uns, als Familie feinen und intensiven Reise. Wir bewegten uns zuerst nach Nordwesten, zu den Eltern von Martin (Verabschiedung von seinem Vater) dann weiter Richtung Osten, Freunde treffen, dann Zugvogeltreffen in der Oberpfalz. Von dort Nord-Östlich über Tschechien in die sächsische Schweiz. Wo wir bei schönstem Wetter schöne, vielseitige, kleine Wanderungen machten. Dort erfuhren wir auch, dass der Vater von Martin friedlich seinen Weg (von dieser Welt) weitergegangen ist. Für uns ging es entlang der Deutsch-Polnischen Grenze über den riesigen Kohletagebau Jänschfeld weiter zur polnischen Insel Wollin wo wir uns den Wind der Ostsee um die Ohren bliesen ließen. Nach ein paar Tagen ging es weiter zum nächsten Höhepunkt dem FreilernerSchulfreifestival in Kleinleppin. Hier trafen sich ca. 1000 Menschen um sich auszutauschen und zu teilen, ihre Gedanken und Ideen, wie wir alle wieder lernen können "Sich Frei zu bilden". Wunderbar organisiert von jungen Erwachsenen die (überwiegend "schulfrei" lebten) nicht oder nur ein paar Jahre in einer staatlichen Schule ihre bisherige Lebenszeit verbracht haben. Hier trafen sich Menschen die (ihren individuellen Weg suchen) nicht sagen "Weiter so" , " Wir müssen alle alles gleich machen" Kindergarten, Schule, Ausbildung, Geld verdienen, Konsumieren, Wirtschaft ankurbeln, wirtschaftliches Wachstum, Wachstum, Wachstum... Hier ging es darum dass jeder einzelne Mensch wachsen darf in seinem Tempo, in seinem Biorhythmus und in seine Form und dass sich dann durch diese Vielschichtigkeit, der Auseinandersetzung mit sich und kennenlernen von sich selbst und durch die gelernte Verantwortung für das eigene Leben, die Verantwortung für das Ganze gelebt wird und nicht abgegeben an ein paar Vordenker, Besserwissende, Besserverdienende die schon wissen wo es lang geht.
Wenn wir die Entwicklungen der Welt politisch, gesellschaftlich betrachten: Klima, Globalisierung, Ausbeutung, Kriege etc. ist es dringend notwendig dass wir Menschen lernen, in Liebe und Achtung Uns und unsere wirklichen Bedürfnisse wahrzunehmen, sie zu leben und dieses Grundrecht allen anderen Wesen zu zugestehen. Wenn jeder "Sich Frei Bilden" kann scheint es leichter zu sein seine Befähigungen wahrzunehmen und sie zu leben.
Zum Ende unserer Reise fuhren wir zu unserem ersten Reiseziel, zu den Eltern von Martin, und nahmen teil an einer wunderschönen und berührenden Abschiedszeremonie für den Vater von Martin.
Jetzt wieder im anderen Alltag angekommen, alle ein bisschen kränklich, versuchen wir weiterhin die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen und machen uns Gedanken wie es für uns als Kleinfamilie konkret weitergehen soll. (Was wollen wir konsumieren? Wo und wie wollen wir leben/arbeiten?) Bald schon kommt ja die "staade" Zeit, wie man in Bayern sagt, die Ruhe, die Dunkelheit. In der Hoffnung dass uns ein Licht aufgeht und wir sehen wie es weitergeht.
Wir wünschen allen
dass ihr euren Weg finden möget und den Mut ihn zu gehen
(das haben wir wohl schon mal irgendwo gelesen, kann aber den Zitatgeber nicht benennen)
Bis dahin
Martin, Stephanie und Sarah
Montag, 04.12.2017, Olching
Die Zeit die eilt, der Herbst ist vorüber der Winter zeigt sich kalt und weiß.
Wo stehen wir, wo wollen wir hin, wo kommen wir her?
Martin befindet sich seit dem 01.12.2017 im "unbezahlten Urlaub". Stephanie und Sarah haben sich schon intensiv darum gekümmert, dass wir Plätzchentechnisch nicht fasten müssen. Das Wasser im Unimog ist abgelassen. Stephanie und Sarah schauen gerade nach Winterschuhen im Secondhand. Eine wunderbare Möglichkeit sich einzukleiden.
Martin steht in Wartestellung, ein Bewerbungsgespräch für eine neue Fahrerstelle fand letzten Mittwoch statt. Antwort ob ja oder nein kommt diese Woche am Mittwoch. Nachdem Martin sich im Urlaub entschieden hatte die Arbeitsstelle zu wechseln schaute er sich um und fand zum 01.11.2017 ein Vollzeitstelle Transport von Tiefkühl- und frischer Ware zum Endkunden. Arbeitsbeginn um 04.00 Uhr, Rückkehr zwischen 12.00 und 14.00 Uhr außer montags 06.00 Uhr -11.00/12.00 Uhr. Die Touren gingen nach Regensburg, Allgäu, Passau und Münchner Umland. Es stellte sich allerdings noch voll-zeitiger raus als erwartet. Obwohl sie zur Einarbeitung zu zweit unterwegs waren kehrten sie eher 1- 2 Stunden später zurück als ursprünglich geplant. Wenn Martin die Tour nach der Einarbeitung alleine gefahren wäre, müsste man sicher noch ne knappe Stunde dazurechnen. Also 11 - 13 Stunden Arbeit an den langen Tagen. Martin spürte recht klar, dass dies zu viel für ihn ist auch in Anbetracht dass zu Hause, Stephanie und Sarah ihn nicht nur schlafend sehen wollten. So wurde diese Arbeit, nach 4 Wochen, noch in der Probezeit beendet und dann zunächst mal wieder richtig ausgeschlafen. Stephanie ist gut mit verschiedenen Putzstellen, Kinderbetreuungen, mit Sarah zusammen ins Kinderturnen, zu Sahra`s Freundin Paula gehen, sich um Sarah kümmern, beschäftigt. Geige spielen und ab und an was für die körperliche Ertüchtigung tun gehört neben Haushaltsführung auch zum abwechslungsreichen Alltag.
Sarah ist von morgens bis abends mit Spielen, basteln, backen entdecken, zur Tante, Oma gehen beschäftigt. Woher nur diese Power??
Wir lesen gerade zum 3. Mal die Bücher "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" sowie "Jim Knopf und die wilde 13". Geniale Bücher! Abenteuerliches Reisebuch, mit naturwissenschaftlichen Erklärungen, spirituellen Wandlungen. Diese Bücher fallen für uns unter die Kategorie :"Must read" auch für Erwachsene. Diese Bücher werden von Sarah seit Monaten in alltäglichen Rollenspielen verinnerlicht.
Wir durften im Herbst nochmals ein verlängertes Wochenende genießen mit Besuch bei Nadja, David und ihren Kindern. Sie leben schon seit einigen Jahren in ihrer Jurte. Danke für die berührende Zeit. Mit Grillen am Ammersee und Besuch des herbstlichen Staffelsees. So schöön!
Es beginnt die staade, dunklere, vielleicht ruhigere Zeit. Wir lassen das alte Jahr mit vielen interessanten Menschen, Ideen, Impulsen und Erfahrungen ausklingen und sind gespannt darauf was das Leben uns noch schenken möchte.
Wir sagen danke für das Jahr 2017 und fügen noch ein paar Lebensideen an, die der Dalai Lama mit der Menschheit teilt.
Alles Liebe an alle Menschen die auf die eine oder andere Art ihr Leben mit uns teilen und Euch allen ein wunderbares Jahr 2018 sowie eine besinnliche Zeit der Weihnacht und Raunächte.
Martin, Stephanie und Sarah
PS: Freitag, 08.12.2017, Martin steht trotz Nachfrage immer noch in der Warteschleife wegen der neuen Arbeit. Es bleibt spannend.
PSS: Martin hat jetzt seit 13.12.2017 wieder eine neue Arbeit. Be- und Entladen wird mit Gabelstapler gemacht wunderbar. Fahre jeden Tag in verschiedene Gegenden in Oberbayern, Niederbayern, Schwaben. Normale Arbeitszeiten, Freundliche Kollegen und Kunden was will man mehr.
Eine Botschaft vom Dalai Lama:
Ein paar Worte des Dalai Lama für dieses Jahrtausend.
1.
Große Liebe und große Verwirklichungen erfordern ein hohes Risiko.
2.
Wenn Du verlierst, verlier nicht auch die darin enthaltene
Lektion.
3.
Folge den drei R `s: Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen, Verantwortung für alles was du tust.
4.
Denke daran, dass es manchmal ein großes Glück ist, nicht zu bekommen, was man sich wünscht.
5.
Lerne die Regeln, damit du weißt, wie man sie bricht.
6.
Lass nicht zu, dass ein kleiner Streit eine große Freundschaft zerbricht.
7.
Wenn Du merkst, dass Du einen Fehler gemacht hast, dann unternimm sofort etwas um ihn zu berichtigen.
8.
Verbringe an jedem Tag etwas Zeit für Dich allein.
9.
Öffne Dich für Veränderungen, aber gib nicht Deine
Wertvorstellungen auf.
10.
Denke daran, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist.
11.
Dein Leben sei gut und ehrlich. Wenn Du älter wirst und zurückschaust, kannst Du Dich ein zweites Mal daran erfreuen.
12.
Eine liebevolle Atmosphäre Zuhause gibt Deinem Leben die Grundlage.
13.
Wenn Du Meinungsverschiedenheiten mit Menschen hast, die Du liebst, dann bleib bei der gegenwärtigen Situation. Bringe
nicht die Vergangenheit ins Spiel.
14.
Teile Dein Wissen mit anderen. Das ist der Weg zur Unsterblichkeit.
15.
Sei freundlich zur Erde.
16.
Geh einmal im Jahr an einen Ort, an dem du nie zuvor warst.
17.
Denke immer daran, dass die beste Beziehung jene ist, in der Du den anderen mehr liebst, als wie Du ihn brauchst.
18.
Beurteile Deinen Erfolg daran, was Du für ihn aufgeben musstest.
19.
Liebe und koche mit sorgloser Ungezwungenheit.