Deutschland Juni und Juli 2015

Deutschland I    Juni 2015

Freitag, 29.05.15, Kloster Beuron im Donautal, Baden-Württemberg

 

Jetzt sind wir wieder in Deutschland, verstehen plötzlich was die Leute in ihr Handy reden oder mit einem Anderen, können die Schilder wieder lesen, und werden auch selber verstanden. Noch ein wenig ungewohnt aber wir werden uns daran gewöhnen.

Hier in der Klostermetzgerei Beuron bekam Sarah ihr erstes "Rädle" Wurst geschenkt und es gibt wieder Weckle und Gürkle. So ischs

halt des Schwobeländle.

Wir sind frühzeitig vom Atlantik aufgebrochen um in Ruhe die knappe 1400 km durch Frankreich, und Deutschland bis nach Augsburg, unseren 1. Werkstatttermin, zu fahren. Es war gedacht gemütlich an der Loire entlang noch ein paar der alten Städtchen und Schlösser anzusehen.

An einem wunderschönen Platz an der Loire mit Biberbesuch Abends wurde Stephanie mit hohem Fieber krank. Dank der Unterstützung unserer Hebamme Sabine in Deutschland, homöopathischen und schulmedizinischen Mitteln und der Zeit war Stephanie nach einigen anstrengenden Tagen und Nächten wieder reisebereit. Ja so eine Krankheit auf der Reise zeigt sofort wieder auf wie wichtig Gesundheit ist, gerade auch auf einer Reise. Es geht sonst recht schnell ans Eingemachte. Wir hatten nochmal Glück.

Nach wie vor fanden wir immer wieder wunderschöne Standplätze ob wie in Ambois direkt gegenüber dem Schloss oder sonst an der schönen Loire. Je weiter wir Östlich an der Loire entlang fuhren fielen uns recht viele Kernkraftwerke auf die das Wasser der Loire zum Kühlen benutzen. In der Hoffnung, dass sie nicht zu viel strahlen.

Nach Durchquerung der Bourgogne(Burgund) und so bekannten Weingegenden wie Chablis ging es Richtung Vogesen und durch sie hindurch bzw., über die Col de la Schlucht 1160 m, darüber. Im schönen alten Städtchen Turkheim, kurz vor Colmar verabschiedeten wir uns von Frankreich mit Flammkuchen und Crepes.

Gestern mittag reisten wir wieder in Deutschland ein und fuhren quer durch den Schwarzwald hierher an einen Ort den wir kennen und uns wohlfühlen. Sammelten und sägten unterwegs noch ein wenig Holz um hier zu Grillen und Lagerfeuer machen zu können.

Morgen geht es weiter nach Augsburg um am Montag pünktlich um 08.00 Uhr in der Werkstatt sein zu können. TÜV, Lenkungspumpe erneuern, Ölwechsel, Kundendienstarbeiten, Simmerring hinten links im Achsgehäuse wechseln und mal sehen was noch so gefunden wird.

 

 

 

Dienstag, 30.06.2015, Wallfahrtskirche St.Andreas zu Etting, zwischen Murnau und Weilheim, Voralpenland

 

 

Die Zeit vergeht, wieder 4 Wochen vorbei mit vielen Erfahrungen. Unser Reiseteam (Kleinfamilie) ist zum ersten Mal für 3,5 Tage getrennt unterwegs. Stephanie und Sarah mit Oma Conny in Niederbayern (Mehrgenerationenausflug) und Martin in Oberbayern und Allgäu.

 

Vor unserem Werkstatttermin fuhren wir den Friedberger See an und trafen dort Thomas und seine Mutter "zufällig". Thomas haben wir schon 4 mal in Spanien und Portugal ohne Absprache getroffen, jetzt wieder hier in Deutschland. So klein ist die Welt. Mit Absprache trafen wir noch Tom den Surfer und Wegfinder den wir in Portugal kennenlernen durften. Er ist jetzt sicherlich schon irgendwo in Norwegen unterwegs. Alles liebe ihm und auch Thomas und seiner Mutter.

Unser Werkstatttermin in Gersthofen ging an einem Tag über die Bühne, da sich gleich zwei Mechaniker mit den anfallenden Arbeiten auseinandersetzten. Stephanie und Sarah trafen sich am Friedberger See mit Oma Conny. Martin hatte somit zum ersten Mal seit 16 Monaten eine Mittagspause ganz für sich allein. War keine schlechte Erfahrung.

Dann ging es nach Olching, unserem "Wohnsitz", für weitere Arbeiten rund um den Unimog. Hatten dann ja noch den Termin bei einem Wohnmobilheizungsspezialisten, da ja unsere Heizung nicht mehr ging. Der Termin war recht schnell erledigt, da der Mechaniker sagte er könne uns beim Durchspülen der Heizung und Neu befüllen nicht helfen da wir keinen Abfluss an der Unterseite haben was eigentlich vorhanden sein müsste. Schade!

Was tun? Wir haben dann beim Hersteller unseres Koffers der Firma Actionmobil in Saalfelden Österreich angerufen. Ja da müsste ein Abfluss sein, sollen Bilder schicken. Haben wir gemacht. Kein Abfluss! Dann müsst ihr doch vorbeikommen, muss angeschaut werden.

Bevor wir bei der Heizung weiter machten besuchten wir noch Eva und Stefan die wir in der Mongolei kennenlernten, Wendla unsere alte Freundin und Rudolf und Gisela, die gerade dabei sind einen Unimog auszurüsten für ihre Reise. Viel guter Austausch. Allen alles Liebe!

 Haben uns dann entschieden zunächst so viel Vorarbeit wie möglich selber zu machen und versucht die Heizungsflüssigkeit ablaufen zu lassen, im Innenraum mit entsprechenden Ablaufkonstruktionen und mit Wasser durchzuspülen. Fast drei Tage Arbeit für uns nicht gelernte Heizungsmonteure. Jeden Abend das Glycerin-Feuchtbiotop in unserem Unimog wieder trocken legen, damit wir darin schlafen können. Viel Arbeit für Martin... Am Ende schien es so, dass überall neues Wasser drin und die Rohre frei waren. Also starteten wir gespannt die Heizung. Keine Veränderung zu vorher. Frust! Die Wärme geht einfach nicht weiter...! Anruf bei Actionmobil, Termin ausgemacht. Der Chef Herr Stephan Wirth schaute sich unser Heizungssystem ebenfalls an wie ein weiterer Mitarbeiter. Nach Finden von neuen Entlüftungsmöglichkeiten und dem Entlüften und Entlüften (einen Tag lang) war zwar die Fußbodenheizung warm aber mehr ging nicht. Wir bekamen noch ein paar Tipps und fuhren dann wieder unserer Wege. Am nächsten Tag wurde auch die Fußbodenheizung nicht mehr warm. Seither wird weiterhin entlüftet, entlüftet und überlegt. Auf dem Rückweg von Saalfelden, in der Mittagspause beim schönen Schliersee hielt ein Maschinenbauer an, da er sich für unseren Unimog interessierte. Er hatte die Idee den Fußbodenheizungsregler anzuschauen. Wurde dann letzten Samstag gemacht, auseinandergebaut, gereinigt. Wieder keine Veränderung. Sysiphus lässt grüßen. Schaun mer mal wie diese Geschichte weitergeht...

Jetzt dieses Wochenende getrennt.

Martin nützte die "freie" Zeit für einen Kinobesuch, leider nicht so prickelnd. Einen wunderschönen Tag am Staffelsee, (alte Heimat von Martin) und am Montag einen Thermenbesuch mit viel Schwitzen. So eine Auszeit tut schon mal gut um aus dem Familien-Reise-Alltag auszusteigen und Zeit zum Hinspüren zu haben. Wo stehen wir, wie machen wir weiter.

Stephanie und Sarah sind mit Mama bzw. Oma in einer schönen Ferienwohnung im grünen bayerischen Wald. Vormittags bekommt Stephanie Zeit für sich geschenkt, und es gibt Oma-Mama-Tochter-Frauenzeit. Danke! Bei der Buchung der Ferienwohnung gab es ein Missverständnis, sodass wir schon einen Tag früher ins Nomadenleben zurück kehrten und eine Nacht im VW-Bus auf einen ruhigen Wanderparkplatz verbrachten. Am nächsten Morgen machten wir noch eine kleine Wanderung und liesen den Ausflug dann schon in der "heimischen" Eisdiele ausklingen.

Am vorletzten Wochenende waren wir noch bei einer Familienaufstellung um auch genau Hinzuschauen wo wir gerade so stehen. Es gibt für jeden von uns einiges zu Lernen in diesem Spannungsfeld, Kleinfamilie auf engem Raum unterwegs.

Die nächste Zeit werden wir uns weiter mit unserer Heizung beschäftigen und Besuche machen.

 

Bis dahin

 

alles Liebe

 

Martin, Stephanie und Sarah

Sonntag, 02.08.2015, Lichtberg bei Finsternthal, Taunus, Wanderparkplatz (Nähe Frankfurt)

 

Der Aufenthalt in Deutschland neigt sich dem Ende zu. Wir bewegen uns langsam wieder Richtung Westen, Frankreich um dann nach Süden abzubiegen.

Schließen wir zuerst die Heizungsgeschichte ab. Nachdem wir aus Österreich relativ ergebnislos zurückkamen suchten wir weiter nach jemand der uns helfen konnte. Nach einigen Nachfragen und Recherchen fanden wir dann die Firma Glück in Gräfelfing bei München. Der dortige Eberspächerspezialist, Herr Oettl schaute und hörte sich unser Problem an und hatte die Idee die Umwälzpumpe auszutauschen. Wir bekamen dankenswerterweise gleich in der Woche drauf einen Termin. Nach Einbau der Pumpe wurde die Fußbodenheizung wieder warm, weiter ging aber die Wärme nicht. Also wieder Schläuche aufmachen durchspülen, entlüften das übliche Prozedere. Es wurde auch noch ein Schlauch gefunden der voll Schlamm und Baatz war. Nach einem Tag Arbeit war die Fußbodenheizung richtig heiß, der vordere Heizkörper und das Heißwasser lauwarm. Wieder ein Schritt. Da die Firma uns zwischenreinschob und voller Termine war machten wir einen zweiten Termin für Anfang August aus. Also planten wir gedanklich unsere weitere Besuchsstrecke wieder um.

Nach dieser Aktion kamen wir dann abends geschafft und ein bisschen enttäuscht zu unserem geplanten Treffen mit Bara, David und den Kindern, die wir in Spanien kennen und mögen gelernt haben. Viel zu erzählen, viel geschehen und so gingen die drei Tage ruckizuck vorbei. Sie fuhren weiter Richtung Slowenien und vielleicht sehen wir uns im Herbst wieder in Spanien mal schauen. Wir haben uns sehr über ihren Besuch gefreut. Danke!

Martin stellte in diesen Tagen fest, dass der Überlaufbehälter der Heizung durch das Fahren leer geworden ist, leerte noch mal 2 Liter nach und startete die Heizung und....??.Sie heizte und heizte bis alle Heizkörper und das Wasser warm geworden sind! Endlich! Danke!   Jetzt konnten wir wieder umplanen, sagten den Termin für Anfang August ab und fuhren nach Verabschiedung von den Eltern, Omas, Tanten und Onkels von Stephanie in Richtung Norden in den Odenwald zu unseren Freunden Jasmin, Andreas und Immanuel. Auf der Fahrt dorthin noch einen Ausflug in die Werkstatt nach Gersthofen, da Martin beim Vorgelegecheck hinten links festgestellt hat, dass dort fast schwarzes Öl rauskam obwohl ja erst gewechselt. An diesem Vorgelege wurde ja der Simmerring erst ausgetauscht. Ein wenig Zittern, schon wieder was kaputt? Der Werkstattmeister schaute sich zusammen mit "unserem" Mechaniker Sepp alles an und beruhigte uns. Vermutlich ist Lagerfett vom Einbauen, ins Vorgelegeöl gekommen und vermischt. Kein mechanisches oder thermische Problem. Wunderbar. Weiter beobachten!

Bei Jasmin, Andreas und Immanuel waren wir dann eine Woche. Andreas half uns mit seinem Schweißgerät und seinem Mechanikerwissen unsere abgebrochene Treppenhalterung wieder zu reparieren und unsere Schneeketten zu Verlängern und passend zu machen. Wir halfen dabei ein Fest von Andreas vorzubereiten und Martin brutzelte 7 kg Gyrosfleisch für die Gäste. So helfen wir uns gegenseitig und das fühlt sich gut an. Herzlichen Dank an Euch für die Gastfreundschaft.

Zufällig haben wir erfahren dass Ende Juli in Gaggenau beim Unimogmuseum das 3. Weltenbummlertreffen stattfindet. Da wollten wir natürlich hin. War ein nettes kleines Treffen, ca. 125 Allradler, hauptsächlich Unimog waren da.

Im Anschluß, in der letzten Woche, ging die Besuchstour weiter bei Martins Familie und dann zu seiner Tochter Julia und dem Enkel Ben. Danke allen für ihrer Gastfreundschaft und wir wünschen allen alles alles Liebe auch auf diesem Wege.

Jetzt nach so viel Begegnungen mit Bekannten Personen sind wir wieder zu dritt unterwegs trafen aber hier auf dem Parkplatz Christian, VW-Bus Syncro mit seiner Freundin und Hund. Er lebt in seinem Bus und wir hatten einen regen Austausch. Ihnen weiterhin eine gute Zeit.

Heute Morgen hier auf dem Lichtberg per "Zufall" eine "natürliche", angelegte Blütenwiese entdeckt mit einem "kretischen Labyrinth" und dem Labyrinth von Chartres. Weiter legen hier engagierte Menschen eine Garten (Arboretum) an auf der Grundlage von Dr. Rudolf Steiner. Wir besuchten sie und wünschen ihnen freudige Tage auf dem "Lichten Berg". Spannend dies mitten in einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft. Das ist das Salz in der Suppe des Reisealltags sowas zu entdecken oder für Martin heute Morgen, als er mit Sarah einen Waldspaziergang machte und 3 Hasen sah oder Stephanie bei ihrer Joggingrunde einen Fuchs. Dafür reisen, dafür sind wir dankbar.

Weiter geht es in Richtung Westen und Süden und wir werden weiter berichten.

 

Alles alles Liebe

 

Martin, Stephanie und Sarah

 

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